
Hotel „Zum Schwan“
in Landau
Im Hotel „Zum Schwan“ fand 1833 der große Assisenprozess gegen die Wortführer des Hambacher Festes statt. Die Angeklagten wurden aufgrund der Rechtslage allesamt freigesprochen, mussten sich jedoch danach teilweise vor anderen Gerichten verantworten, da man ihnen weitere Vergehen wie z.B. Beamtenbeleidigung vorwarf. Siebenpfeiffer und Wirth wurden zu zwei Jahren Haft verurteilt.
(Landau, Stadtarchiv)

Sitzungssaal des
Assisengerichts in
Landau, 1833
Die Darstellungen zeigen einen zum Gerichtssal umfunktionierten Raum im Hotel „Zum Schwan“ in Landau, in dem das Assisengericht tagte. Skizziert ist die Anordnung der Plätze für die agierenden Personen vom Präsidenten und den Richtern bis zu den Zeugen.
(Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Minn 24336/I)
(Planzeichnung des Sitzungssaals: Landau, Stadtarchiv)

Die Gabelsberger
Stenogramme
Der Zweibrücker Buchdrucker Georg Ritter hatte sich angeboten, die Protokolle des Assisenprozesses herauszugeben. Da die bayerische Regierung jedoch Textmanipulationen durch dessen liberale Redaktion befürchtete, stellte sie Ritter den Stenographen Franz Xaver Gabelsberger zur Seite. Dieser hatte eine neue Kurzschrift entwickelt, mit der er den Verhandlungsverlauf zuverlässig protokollieren sollte.
(Bayerische Staatsbibliothek München)

Die Öffentlichkeit
des Verfahrens
Das Landauer Assisenverfahren fand unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit statt. Vor großem Publikum hatten die Angeklagten die Gelegenheit, in den Verhören und Verteidigungsreden ihre politischen Ziele ausführlich darzulegen. Zahlreiche Zeitungen berichteten regelmäßig vom Stand des Verfahrens.
(Landau, Stadtarchiv)
(Zoom: Sammlung Siebenpfeiffer-Stiftung)

Der Verlauf des
Assisenverfahrens
Der Zweibrücker Appellationsgerichtsrat und ehemalige Mitarbeiter an Siebenpfeiffers Zeitschrift „Rheinbayern“, Ludwig Hoffmann, gab 1833 im Verlag Georg Ritter in Zweibrücken eine Darstellung der Landauer Verhandlungen heraus. Da die Publikation jedoch der Zensur unterlag, weisen die „Vollständigen Verhandlungen“ zahlreiche Lücken auf. Um einen realistischen Einblick in ihre Verteidigungsreden zu ermöglichen, veröffentlichten Siebenpfeiffer und Wirth ihre Landauer Plädoyers ungekürzt als Sonderdrucke.
(Vollständige Verhandlungen vor dem königlich-bayerischen Appellationsgerichte des Rheinkreises …, Zweibrücken 1833, Stadtarchiv Zweibrücken)

Die Urteile des
Assisenverfahrens
Die Geschworenen ließen sich durch die bedrohliche Anwesenheit des Militärs nicht einschüchtern und fällten ihr Urteil auf der Basis der im Rheinkreis gültigen Gesetze. Der Prozess endete mit einem sensationellen Freispruch für alle Angeklagten. Der bayerische König zeigte sich erwartungsgemäß sehr unzufrieden über das Freispruchsurteil und verweigerte ihm seine Anerkennung. Siebenpfeiffer und Wirth wurden anschließend u.a. wegen Beamtenbeleidigung vor ein Zuchtpolizeigericht gestellt und zur Höchststrafe von zwei Jahren verurteilt.
(Landesarchiv Speyer)