
Zollprobleme
Der Deutsche Bund bestand aus 38 souveränen Einzelstaaten. Die vielen Landesgrenzen und Zollschranken brachten erhebliche Schwierigkeiten für Handel und Verkehr mit sich. Das Ziel, diese Zersplitterung zu überwinden, also die nationale Einheit Deutschlands, hatte nicht nur politische Ursachen, sondern vor allem wirtschaftlliche. Die Karikatur (Titel: “Das Lichten eines Hochwaldes”) zeigt die Unübersichtlichkeit der territorialen Gliederung Deutschlands.
(Fliegende Blätter (1848))

Pfälzische Zollprobleme
Obwohl Bestandteil des Königreichs Bayern, wurde die Pfalz wirtschaftlich nicht integriert, sondern wie Ausland behandelt. Das bedeutete, dass pfälzische Waren bei der Einfuhr nach “Altbayern” verzollt werden mussten. Demgegenüber konnten ausländische Waren ohne Verzollung in die Pfalz eingeführt werden (bis 1829). Diese Sonderstellung hatte für die Pfalz erhebliche wirtschaftliche Nachteile. Das Bild zeigt die „Rheinschanze“, das heutige Ludwigshafen, den damals wichtigsten Warenumschlagplatz der Pfalz.
(Stahlstich von T. Barber nach Tombleson, um 1840)

Missernten
1832 lebten 70 Prozent der pfälzischen Bevölkerung unmittelbar von der Landwirtschaft, weitere 13 Prozent betrieben sie als Nebenerwerb. Missernten, die Jahr für Jahr verschiedene Landesteile heimsuchten, hatten deswegen katastrophale Auswirkungen. Wegen seiner klimatisch ungünstigen Lage war insbesondere der Westrich häufig von Unwettern und Missernten betroffen.
(Amts- und Intelligenzblatt für die Pfalz 13.11.1843/Titelblatt, Stadtarchiv Zweibrücken)

Handwerker und
ihre Probleme
Obwohl im Gegensatz zu den übrigen deutschen Ländern Zünfte längst aufgehoben waren und Gewerbefreiheit bestand, befanden sich die Handwerker in der Pfalz fortwährend in einer wirtschaftlich schwierigen Lage. Weiterhin in der traditionellen Arbeitsweise ohne industrielle Neuerungen verhaftet und nebenher zumeist noch Landwirtschaft betreibend, erwiesen sie sich der Konkurrenz immer weniger gewachsen.
(Schreinerwerkstatt, Lithografie von Victor Janson, 19. Jh.)

Das Wartburgfest als
erster politischer Protest
Großes Aufsehen erregte in der Öffentlichkeit die “Burschenfahrt auf die Wartburg” am 18. Oktober 1817. Daran teil nahmen etwa 500 Studenten aus den deutschen Ländern, und sie forderten nationale Einheit und politische Freiheit in Deutschland. Radikale wie Turnvater Jahn nutzten das Fest, um Symbole der absolutistischen Reaktion, aber auch um “undeutsche Bücher” wie den Code Civil zu verbrennen.
(Lithografie, Sammlung Siebenpfeiffer-Stiftung)

Die Unterdrückung der
Meinungsfreiheit
“Der Denker Club” verdeutlicht die Unterdrückung der Meinungsfreiheit nach den “Karlsbader Beschlüssen” 1819, die in Folge des Wartburgfestes in Kraft gesetzt wurden. Personen versammeln sich nach Art der damals verbreiteten “Lesekabinette”, müssen jedoch Maulkörbe tragen, um ja nicht Gefahr zu laufen, ihre Meinung zu äußern.
(Radierung, kol., 1820, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum)

Kolbs “Neueste Ereignisse
in Rheinbayern”
Der liberale Verleger Georg Friedrich Kolb (1808-1884) verfasste unter dem Pseudonym “J. N. Miller” eine detaillierte Schilderung der Zustände in der Pfalz im Vorfeld und während des Hambacher Festes. Dabei versucht der Autor auch, den Ursachen der Bewegung auf den Grund zu gehen.
(Sammlung Siebenpfeiffer-Stiftung)