
Schülers Rolle
im Münchener
„Sturmlandtag“ 1831
Obwohl Friedrich Schüler bei seiner Wahl in die bayerische Ständeversammlung in weiten Kreisen der Liberalen noch relativ unbekannt war, sorgten seine radikalen Reden in München bald für Aufsehen. Schüler engagierte sich gegen die Zensur der Presse und „gegen die Anmaßungen der Krone und jede Verletzung der Volksinteressen“.
(Lithografie, Eröffnung der ersten Ständeversammlung am 4. Februar 1819, Bildarchiv Bayerischer Landtag)

Das 1. „Schülerfest“
am 29. Januar 1832
Nach Schülers Rückkehr aus München riefen 27 Zweibrücker Bürger zu einem Fest auf, um ihn damit für sein Engagement als Abgeordneter zu ehren. Das Festbankett fand am 29. Januar 1832 im Gasthaus Ladenberger in Bubenhausen statt und geriet zu einer politischen Demonstration des liberalen Bürgertums, in deren Verlauf die Gründung des „Preßvereins“ abgesprochen wurde.
(Deutsche Tribüne v. 23 Januar 1832, Sammlung Siebenpfeiffer-Stiftung)

Schüler und der
„Preßverein“
Friedrich Schüler nahm im „Preßverein“ eine wichtige Rolle als Mitglied des „provisorischen Central-Comites“ ein. In dieser Vorstandsfunktion hatte er die Aufgabe, die Ausbreitung von Filialkomitees, von „Ortsvereinen“ zu organisieren und für deren einwandfreie Rechtmäßigkeit zu sorgen.
(Flugschrift 3, Der Vaterländische Preßverein und die baierische Regierung, Zweibrücken 1832, Sammlung Siebenpfeiffer-Stiftung)

Das 2. „Schülerfest“
am 6. Mai 1832
Im Zweibrücker Gasthaus „Tivoli“ wurde am 6. Mai 1832 ein zweites Fest für Friedrich Schüler gefeiert. Ein „Ehrenbecher“, der Schüler überreicht wurde, symbolisierte die breite Solidarität des liberalen Bürgertums. Das überaus große Interesse der Bevölkerung (rund 500 Teilnehmer) bestärkte die Veranstalter zur Durchführung weiterer politischer Feste. Die als Volksfest getarnte Demonstration auf dem Hambacher Schloss wurde zum Höhepunkt in dieser Reihe.
(Kopie, Siebenpfeiffer-Stiftung)

Schüler und das
Hambacher Fest
Auf dem Hambacher Fest am 27. Mai 1832 trat Friedrich Schüler nicht als Redner auf. Erst als die Wortführer der liberalen Bewegung sich im Schießhaus in Neustadt trafen, um über die weitere Vorgehensweise zu beraten, ergriff er das Wort. Seine Fragen nach der Rechtmäßigkeit eines Aufstandes waren mithin ausschlaggebend dafür, dass Hambach ohne Ergebnis und ohne weitere Aktionen endete.
(Schießhaus bei Neustadt/Haardt, Lithografie von G. Weißbecker, Speyer, Historisches Museum der Pfalz)

Friedrich Schüler
im 1. Exil
Unmittelbar nach dem Hambacher Fest entzog sich Schüler der drohenden Verhaftung durch die Flucht nach Frankreich. Mit seiner lothringischen Frau lebte er auf einem Gut bei Metz. Schüler hatte enge Kontakte zu den politischen Organisationen der deutschen Flüchtlinge in Frankreich. Deswegen hielt er sich auch häufig in Paris auf.
(Place St. Louis in Metz, um 1900, Sammlung Martin Baus)

Schüler als Abgeordneter
in der Paulskirche 1848/49
Obwohl nach wie vor im Exil, wurde Friedrich Schüler 1848 völlig überraschend in die Deutsche Nationalversammlung gewählt. Er vertrat den nordpfälzischen Wahlbezirk Lauterecken und gehörte der Fraktion „Donnersberg“ auf der äußersten Linken des Parlamentes an. Wie alle pfälzischen Abgeordneten vertat er eine konsequent demokratische Linie
(Frankfurt/Main, Historisches Museum)

Schüler in der Regierung
des Deutschen Reiches
Kurz bevor das Stuttgarter Rumpfparlament mit Militärgewalt zerschlagen wurde, berief die Versammlung Schüler in die fünfköpfige Regierung des Deutschen Reiches. An der Revolution in der Pfalz, die zum gleichen Zeitpunkt stattfand, nahm er ausdrücklich keinen Anteil, weil seiner Auffassung nach die Bewegung dort den Boden der Rechtmäßigkeit verlassen habe.
(Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der deutschen constituierenden Nationalversammlung Frankfurt/M, Bd. 9, Sammlung Siebenpfeiffer-Stiftung)

Friedrich Schüler
im 2. Exil
Nach dem Ende der Deutschen Nationalversammlung blieb Friedrich Schüler wieder nur die Flucht nach Frankreich. Wieder wurde er ein Opfer der politischen Justiz in Deutschland und dieses Mal in Abwesenheit sogar zum Tod verurteilt. Schüler betätigte sich in seinem Exil aber nicht mehr politisch, sondern lebte bis zu seinem Tod 1873 zurückgezogen auf seinem Gut bei Metz.
Eintragung von Friedrich Schüler im Parlamentsalbum der Paulskirche, Sammlung Siebenpfeiffer-Stiftung