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Geburtshaus in
Bergzabern

Mitglied des Landrates
1826-1830

Christian Culmann betrieb nicht nur eine äußerst erfolgreiche Anwaltskanzlei in Zweibrücken, er wurde aufgrund seiner liberalen Gesinnung auch 1826 in den Landrat, das pfälzische Kreisparlament, gewählt. Die Einrichtung des Landrates, eine spezifisch pfälzische Einrichtung, geht auf den Departementalrat der französichen Zeit zurück. Der Landrat setzte sich die Aufgabe, die Interessen der Pfalz gegenüber der bayerischen Regierung zu vertreten und auf die Einhaltung der Rheinischen Institutionen zu achten. Nachfolgeeinrichtung ist heute der Bezirksverband Pfalz.

Abgeordneter und Sekretär
des Münchner „Sturmlandtages“
1831

„Federkrieg“ mit
Joseph von Görres

Christian Culmann klagte im Landtag von 1831 die Pressezensur als Verletzung der bayerischen Verfassung von 1818 an. Die Hauptschuldigen waren in seinen Augen Innenminister Eduard von Schenk und Professor Joseph von Görres (1776-1848), der als Gelehrter und Publizist für die Stärkung des Katholizismus eintrat. Görres verteidigte sich in vier satirischen Sendschreiben mit publizistischem Erfolg gegen die Angriffe Culmanns. Den politischen Erfolg errang jedoch Culmann: Der Landtag stellte mit großer Mehrheit eine Verfassungsverletzung fest. Eduard von Schenk ging als erster Minister, der durch Volksvertreter gestürzt wurde, in die deutsche Geschichte ein.

Die Culmann´sche
Protestation

Verteidiger im Landauer
Assisenprozess

Obwohl Christian Culmann selbst nicht am Hambacher Fest teilgenommen hatte, trat er im Landauer Prozess gegen die Redner von Hambach als Verteidiger von Georg Eifler auf und wurde zum Wortführer der Verteidigung. Der Theologiestudent aus Zweibrücken war als Sekretär des Press- und Vaterlandsvereins angeklagt. Der Prozess endete mit seinem Freispruch.

Culmanns früher Tod

Christian Culmann wurde nach dem Assisenprozess selbst angeklagt und der Verleumdung und Beleidigung von Regierung und Staat beschuldigt. Nachdem das Verfahren mangels Beweisen eingestellt worden war, zog er sich enttäuscht aus der Politik zurück. Der häufig kränkelnde Anwalt starb 1837 im Alter von 41 Jahren. Sein von dem Bergzaberner Bildhauer Bernhard Würschmitt gestaltetes Grabmal wurde bei dem großen Fliegerangriff auf Zweibrücken am 14. März 1945 zerstört.